7 NATIONEN AUF ROYALEM COURSE
Die deutsche Fahne hing falsch rum – ein böses Omen? Detlef Treschan erkannte den Fehler und sorgte für Abhilfe. Abgesehen davon war das Turnier von unseren belgischen Freunden hervorragend organisiert. Es ist nach dem Gründer der Association Royale de Golfeurs Seniors de Belgique, König Leopold III, benannt und wird seit 1958 alle 2 Jahre ausgetragen. 7 Nationen mit 23 Mannschaften nahmen diesmal teil, darunter zwei Mannschaften aus Kanada.
Nach bester Vorbereitung durch die Geschäftsstelle reiste die GSG mit 3 Mannschaften à 4 Spielern an. Zunächst bezog man das moderne, zweckmäßige Hotel Waterloo. Bei der Einspielrunde lernten die Gäste mit dem Platz „La Marache“ des 101-jährigen Royal Waterloo Golfclubs einen in jeder Hinsicht phantastischen Kurs kennen: Wunderschöne, hügelige Landschaft mit altem Baumbestand, abwechslungsreich angelegte Löcher, teils hoch gesetzte, nicht leicht zu lesende, sehr schnelle Grüns und ein perfekter Pflegezustand. Für ein Par 73 war er nicht lang, aber schwierig genug, wie sich zeigen sollte.
Für die Spitzenspieler gab es ein Mannschafts-Lochspiel der Belgier gegen den „Rest der Welt“, für das von Deutscher Seite Detlef Treschan und Lutz Donner nominiert waren. Die Belgier siegten grandios. Abends fand auf der Terrasse des Clubs die Eröffnungs-Zeremonie mit anschließendem „Get together“ statt. Es gab verschiedene delikate Häppchen und reichlich zu trinken.
Am ersten Spieltag betraten die Deutschen mit dem Platz „Le Lion“ unbekanntes Terrain, übrigens Teil des ehemaligen Schlachtfeldes von Waterloo und benannt nach dem nahen Löwen-Hügel, der in Erinnerung an die Schlacht und den dort tödlich verletzten Prinz von Oranien, errichtet worden ist. Der Platz war ähnlich angelegt wie „La Marache“, aber nicht ganz so spektakulär und leichter zu spielen. So konnte sich die 3. GSG-Mannschaft mit dem 5. Platz aussichtsreich für das weitere Turnier positionieren, nur 2 Punkte hinter dem Ersten! Das Wetter war übrigens wie auch in den nächsten Tagen ausgezeichnet.
Das gut gelaunte deutsche Team verbrachte den Abend im L´Amusoir, einem von Madame Titane vom Sekretariat der ARGSB empfohlenen rustikalen Restaurant mit leckerem Essen.
Hoffnungsvoll wurde nun auf dem Platz La Marache zu den Einzeln gestartet. Die Ergebnisse waren jedoch ernüchternd: Es gab nur einen Top Ten-Platz im Brutto (9.) durch die erste Mannschaft. Leider erlebte mindestens ein Spieler in allen Mannschaften sein Waterloo. Das festliche Dinner abends fand im Clubhaus statt. Pünktlich zum Ende wurden die Niederländer und Engländer in einen Nebenraum entlassen, wo sie das EM-Fußballspiel ihrer Mannschaften auf extra bereitgestelltem großem Fernsehschirm verfolgen durften.
Am letzten Spieltag galt es, beim Chapman-Vierer die Ehre zu retten, was der ersten Mannschaft auch gelang. Sie belegte den 4. Netto-Platz und in der Gesamtwertung den 7. Brutto- und 9. Nettoplatz. Gesamtsieger wurden Brutto die Niederländer und im Netto die Belgier.
Die begleitenden Damen haben ebenfalls Golf gespielt sowie den But de Lion, das Wellington Museum in Waterloo und das sehr sehenswerte Museum Schloss Tervuren über afrikanische Kunst und Kultur besucht.
Die sportliche, traditionell-stilvolle Atmosphäre, die internationalen Begegnungen, das Spiel auf tollen Golfplätzen, die geschichtsträchtige Gegend und die Harmonie im Team bleiben in Erinnerung. Den belgischen Organisatoren und dem Royal Waterloo Golfclub gilt herzlicher Dank für ein wieder einmal großartiges Turnier. Ungern empfehlen die diesjährigen Spieler diese großartige Länderbegegnung weiter, denn in 2 Jahren möchten sie alle gerne wieder dabei sein.
Dr. Hans-Claus Leopold