Länderspiel Tschechien vom 07.-10. September im GC Hohenhardter Hof

„FREUNDSCHAFT DURCH GOLF PFLEGEN“

„Freundschaft durch Golf pflegen“ – unter diesem Motto stand die Einladung der tschechischen Golfsenioren, die 2024 in die Rhein-Neckar Region gelockt wurden. Die Intentioon war es, den Aufwand der Anreise durch ein interessantes Programm für alle Teilnehmer attraktiv zu gestalten. Zunächst glaubten etliche, dass die Gäste aus dem Ausland diesen Mehraufwand nicht betreiben wollen. Doch weit gefehlt! Besonders die tschechischen Teammitglieder zeigten großes Interesse an dem Vorprogramm:  Am Samstag begann das Treffen mit einer Schlossbesichtigung in Heidelberg und einem kurzen Rundgang durch die Altstadt – unterstützt von einer tschechischen Fremdenführerin. Nach dem Menü auf dem Neckarschiff „Königin Sylvia“ lauschten alle dem Lied „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“, bevor das Heidelberger Schloss symbolisch in Flammen aufging. Der freie Blick vom Schiffsdeck über das Wasser war für alle Gäste ein „Highlight“.

Wer dachte, die tschechischen Freunde seien nach dem langen Abend am folgenden Tag unpünktlich oder gar zu müde für eine Proberunde, hatte sich getäuscht. Eisern wollten alle den Platz des GC Hohenhardter Hof erkunden. Für einige begleitende Damen waren Golfrunden auf dem benachbarten Platz St.Leon-Rot gebucht, betreut durch ein Mitglied der DGSG.

Mit dem Wissen, dass die Tschechen die Geselligkeit der Freundschaftstreffen besonders mögen, wurde für den ersten Abend zum „get together“ der kurze Weg in die Clubgastronomie gewählt.  Auf einem Bildschirm war die Flightaufstellung für den ersten offiziellen Turniertag zu sehen und wechselten mit Videos und musikalischen Erinnerungen aus dem Gastland ab. Auch die Tischordnung, die das Kennenlernen der Flightpartner am nächsten Tag berücksichtigte, trug zur Steigerung der Stimmung bei.

Am ersten Spieltag starteten die 9 Flights ab 10 Uhr in ihren Wettkampf. Um 19 Uhr begann das Abendprogramm im Hotel mit einem Fototermin und anschließendem Galadinner. Die stilvolle Dekoration sorgte für große Begeisterung. Obwohl die Sektkelche bereits verteilt waren, sollten zunächst noch einige Gruppenfotos aufgenommen werden, zu dem sich der Tross fröhlicher Golfer mit einem Lächeln und dem Gefühl der Freude auf den Weg machte. Im Hotel, bzw. im Restaurant, stand ebenfalls ein Flatscreen Bildschirm zur Verfügung und konnte zur Untermalung verbaler Statements mit Bildern genutzt werden. Das kulinarisch fantastische Galadinner traf auch auf großen Zuspruch. Langsam und dezent musste der ausgelassenen Stimmung gegen 23 Uhr der Stecker gezogen werden. Der außergewöhnlich gelungene Abend wirkt sicher noch lange nach Abschluss des Golfevents nach.

Das Ergebnis des ersten Spieltages, 16,5 zu 10,5 zugunsten der Gastgeber, welches in Sekundenschnelle auf den Bildschirm übertragen worden war, hatte übrigens noch kein großes Aufsehen erregt…

Um 9 Uhr wurde der erste Flight an Tag 2 gestartet und die Spannung stieg. Der deutsche Kapitän Wolfgang Niehus hatte sich zu Gunsten eines Reservespielers ausgeklinkt und war mit Buggy auf dem gesamten Hohenhardter Platz unterwegs, um auf dem Laufenden zu bleiben. Dank der hervorragenden Unterstützung im Hotel hatten sich alle Teilnehmer ihre „Marschverpflegung“ selbst gerichtet und unterwegs wurden die Spieler von befreundeten, nicht GSG-Golfsenioren vielfältig unterstützt. Der gesamte Turnierablauf war reibungslos und ohne Wartezeiten, denn Hotelmanager Thomas Müller sowie seine Ehefrau und Clubmanagerin Anna Müller sorgten für die vorbildliche Auswertung, die in Sekunden parat stand.

Die Teilnehmer waren nach der Runde noch nicht ganz zurück im Club-Restaurant, da prangte schon das gerade geschossene Gemeinschaftsfoto auf dem Bildschirm. Nachdem die Spieler ihre Ergebnisse abgeliefert hatten konnte nahtlos mit dem Essen begonnen werden. Kaum, dass der letzte Spieler Platz genommen hatte, trat der tschechische Kapitän seinen Gang nach vorne an. Er ahnte schon, was in dieser sportlichen wie traditionsreichen Begegnung passiert war. Nach nunmehr 12 siegreichen Jahren und nur einem Sieg der Deutschen Mannschaft in den Jahren zuvor („Altkapitän“ Horst Rupp weiß es ganz genau), musste Kapitän Karel Laube die „schwere Kristallpokalschüssel“ in Deutschland zurücklassen. Das deutsche Team hatte mit 44 zu 37 Punkten gesiegt! Böse Zungen behaupten scherzhaft, es sei Absicht der Tschechen gewesen. Denn nun obliegt es den Deutschen, den Pokalsockel zu erweitern, um neue Sieger verewigen zu können.

Der tschechische Kapitän Karel Laube gratulierte am Nachmittag und noch einmal von unterwegs zum Sieg der Deutschen und sprach seine Hochachtung bezüglich der gesamten gelungenen Veranstaltung aus. Für den GSG Teamkapitän war es das Wertvollste, was er aus seinen Worten lesen und hören konnte: Der Wert der deutsch-tschechischen Freundschaft und dem sportlichen Geist hatte sich gesteigert und gefestigt.

Wolfgang Niehus war als Kapitän natürlich auch glücklich, so viele Spieler mit niedrigem HCP gewinnen zu können und dankbar für die Beteiligung erfahrener Spieler, die ihr Engagement vollumfänglich einbrachten. Schade, dass die beiden Teams so weit voneinander entfernt leben und sich nicht häufiger treffen können. Freunde gewinnen und Freundschaft pflegen, das war das Motto des Länderspiels und wurde laut allen Rückmeldungen auch erreicht.

Von Wolfgang Niehus