Golf & Champagner – GSG Regionalspiel auf Schloss Liebenstein
VON RÜDIGER LEESE
Wenn Flachland-Golfer auf Höhenmeter treffen, wird Golf zur alpinen Disziplin. So geschehen beim Regionalspiel im GC Schloss Liebenstein. Eingeladen hatten die GSGler zu zwei Turniertagen unter dem feinsinnigen Motto „Golf & Champagner“ – eine Referenz an ihre Reise in die Champagne im Vorjahr, aus der die Liebensteiner nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch flaschenweise prickelnde Gastfreundschaft mitgebracht hatten.
Am ersten Tag starteten 47 Teilnehmer zum Vierball-Bestball (Stableford), gefolgt vom Einzel am zweitag Tag mit 30 Teilnehmern. Gespielt wurde an beiden Tagen die Platz-Kombination Gelb/Rot – zwei der drei anspruchsvollen 9-Loch-Kurse des Clubs. Der Platz selbst? Ein Erlebnis. Oder wie es unter Flachland-Golfern hieß: „Der Hammer.“ Mal erinnern die Bahnen an eine mittelschwere Skipiste, mal an ein Wellenbad für Golfbälle. Nichts rollte dorthin, wo es gedacht war. Und auch gut getroffene Schläge nahmen gelegentlich Reißaus – bergab, seitlich weg oder in Richtung eines fremden Fairways. Golf, wie es demütiger nicht sein kann.


Begleitet wurde der Montag von gelegentlichem Regen, der Dienstag empfing die Spieler mit Wind aus allen Richtungen, wobei selbst der Wind nicht zu wissen schien, wohin er eigentlich wollte. Umso bemerkenswerter war ein Moment, der uns am zweiten Tag kollektiv aufmerken ließ: Dr. Martin Kamp lochte auf einem Par 5 seinen dritten Schlag aus satten 158 Metern zum Eagle ein – ein stiller, aber unvergesslicher Jubel auf einem hügeligen Schauplatz. Auch wenn das Protagonisten-Team aus Hanau – Christofer Hattemer und Rüdiger Leese – natürlich mit ihrem Spiel nicht wirklich zufrieden waren, so stand am Ende Netto doch ein 10. Platz im Vierer und immerhin ein 3. und 4. Platz im Brutto beim Einzel auf dem Tableau. Man war also zufrieden – natürlich nicht zufrieden.

Nicht unerwähnt bleiben soll Uwe Klose, der zwar noch offiziell für den GC Glashofen-Neusaß angetreten war, aber zur GSG-Gruppe Hanau zählt. Für ihn war der Liebensteiner Platz, mit einem Lächeln gesagt, eher ein Studienobjekt als eine sportliche Heimat. Nach einem zähen Ringen mit Topographie und Schwerkraft fand er sich am Montag auf den hinteren Rängen der Siegerliste wieder. Und da Uwe auch zu den klugen Köpfen zählt, hatte er sich vorsorglich gar nicht erst für den zweiten Spieltag angemeldet. Manchmal ist ein Rückzug eben auch eine Form von Stil.
Die Abende? Ein Fest. Nicht nur kulinarisch, sondern vor allem durch das Miteinander. GSGler aus acht verschiedenen Clubs fanden sich zum Austausch, Lachen und – natürlich – zum Champagner wieder. Getreu dem Motto: Golf verbindet – besonders wenn es sprudelt. Untergebracht waren die Übernachtungsgäste charmant und gastfreundlich in einem kleinen Haus unweit des Clubs – mit Frühstück, guter Laune und Vorfreude auf jedes neue Gefälle des Platzes. Dieses Turnier war mehr als ein sportliches Aufeinandertreffen. Es war ein Ausdruck der gelebten GSG-Gemeinschaft. Stilvoll, herzlich, mit Esprit. Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst.