KEP IM DÜSSELDORFER RAUM KONNTE SPORTLICH ÜBERZEUGEN
Schon der Philosoph Heraklit wusste: „Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.“ Auch für den diesjährige Kurt-Engländer-Preis passt dieses Zitat hervorragend, denn der Wechsel des KEP Austragungsortes von Bonn nach Düsseldorf – inklusive Abschied vom eindrucksvollen Petersberg für den Galaabend – bedeutete für die ca. 160 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet eine Vielzahl an Neuerungen.
Die Klassen A und B, im Vorjahr noch zu Gast im GC Bad Neuenahr, durften im traditionsreichen Düsseldorfer Golfclub aufteen. Die Klasse C sowie die Masters eroberten den anspruchsvollen Nordplatz des Höseler Golfclubs. Durch die Auswahl dieser beiden Meisterschaftsplätze waren die sportlichen Weichen gestellt und fanden bei den Golfern großen Zuspruch.
Die Abendveranstaltung im Maritim Hotel Düsseldorf, als Ergebnis einer ausgesprochen kompromissgeprägten Suche nach einer geeigneten und zeitgleich bezahlbaren Eventlocation, traf leider deutlich weniger den „Geschmack“ der Gäste. Die Herausforderung im Vorfeld: Veranstaltungsräume zu finden, die sowohl für die Mitgliederversammlung als auch für den anschließenden Galaabend genutzt und entsprechend hergerichtet werden können. Am Veranstaltungsabend selbst liefen im Maritim dann einige Dinge anders als zuvor besprochen. Die Frage, ob eine Aufteilung auf mehrere Golfclubs mit dezentralem Galaabend noch zeitgemäß ist und wie sich die Exklusivität zukünftig wieder näher an dem traditionellen „Original“ orientieren kann und soll, beschäftigt nicht nur durch die Köpfe der Verantwortlichen. Hier gibt es allgemeinen Gesprächsbedarf für die Planung des KEP im kommenden Jahr.
Bei der Mitgliederversammlung standen Wahlen des Vorstandes sowie des Beirates auf der Tagesordnung. Die bisherigen Vizepräsidenten Udo Böttcher und Ingo Mack standen für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung. Auch der für die GSG sehr wichtige Beiratsposten „Sport“ war neu zu besetzen, nachdem auch Lutz Donner nach vielen Jahren ausschied. Für die jahrelang geleistete ehrenamtliche Vorstandsarbeit gilt allen drei engagierten Freunden der GSG ein großes Dankeschön!
Nach kurzer Vorstellung der Kandidaten wählten die Mitglieder unter großem Beifall die bisherigen Regionalkapitäne Nord und Südwest, Dr. Ralf Kuhlmann und Dr. Richard Laible, zu neuen Vorstandsmitgliedern. Als Beiratsmitglied Sport steht zukünftig Dr. Friedhelm Schmitz aus Aachen für die sportlichen Belange unserer Gesellschaft zur Verfügung.
Klassen A + B im Düsseldorfer GC
VON JAN SIPPLI
Der Düsseldorfer Golfclub wurde 1961 vor den Toren von Düsseldorf gegründet, befindet sich allerdings auf Ratinger Stadtgebiet. Der bis heute gültige Platzrekord von 67 Schlägen wurde übrigens 1976 von unserem Ehrenmitglied Bernhard Langer eingestellt und kam auch durch die Teilnehmer des KEP nicht in Bedrängnis. Die Beschreibung des mit altem Baumbestand bewachsenen Platzes als „sportlich wie läuferisch überaus anspruchsvoll“ erweckte bei den über 70 Spielern berechtigte Aufmerksamkeit. Bereits auf den Proberunden wurde das komplizierte Gelände gewissenhaft überprüft und das hölzerne „Klacken“ der Bälle war weithin zu hören.
Am 1. Wettkampftag lachte breites früh morgens die Sonne und bescherte bestes Golfwetter. Herzlich begrüßt wurden die Spieler durch die aktuelle sowie die ehemalige Geschäftsführung und einige nutzten die Gelegenheit, sich noch aus dem aktuellen Sortiment von GSG-Ausrüster Rainer Tidigk zu bedienen oder einer Präsentation der exklusiven Renner-Putter auf dem Übungsgrün zu folgen. Um 9 Uhr wurde der Kurt Engländer Preis 2024 gestartet.
Als „Marschverpflegung“ erhielt jeder Teilnehmer ein gut sortiertes Starterpaket, in welchem sich neben Snacks und vom Präsidenten Dr. Kai Daube bestückten Beeren-Nussmischungen auch ortsspezifische Spezialitäten wiederfanden. Man munkelt, dass der eine oder andere bereits während der Runde auf den traditionellen Düsseldorfer Kräuterlikör „Killepitsch“ als Zielwasser zurückgegriffen haben könnte. Auch die üppige und überaus gelungene Halfwayverpflegung der Clubgastronomie (Roastbeefburger an Tag 1 und Currywurst an Tag 2) könnte als Erklärung für die insgesamt guten Ergebnisse herhalten. Die Getränke auf beiden Runden auf beiden Golfplätzen wurden großzügigerweise von VILSA gesponsert und fanden bei den sommerlichen Temperaturen reißenden Absatz.
Die Ergebnisse beinahe aller Teams der A-Klasse lagen nach der ersten Runde sehr eng beieinander. Auch in der B-Klasse konnte sich noch keine Mannschaft vorentscheidend absetzen, sodass die Spannung am 2. Spieltag hoch blieb und die Einzelergebnisse die Entscheidung bringen mussten. Auch wenn die Nacht nach dem Galaabend kurz und die erste Abschlagzeit um 9.00 Uhr von einigen in diesem Kontext als „grausam“ betrachtet wurde zeigten die Teilnehmer ganz hervorragendes Golf und bewiesen, dass bei aller Geselligkeit der sportliche Ehrgeiz, unabhängig vom Alter, doch überaus ausgeprägt ist.
In der Klasse A konnte sich das Team des Frankfurter GC mit 285 Nettoschlägen vor der Spielgemeinschaft Stuttgart-Solitude / Bonn Godesberg mit 293 Schlägen durchsetzen. Dritter wurde das Team Krefeld mit 294 Schlägen. In der Bruttowertung siegte das Team Am Alten Fliess mit 332 Schlägen. Nettosieger Frankfurt kam auf die gleiche Schlagzahl. Beim KEP gilt jedoch „Netto vor Brutto“ mit zeitgleichem Doppelpreisausschluss, sodass ein Stechen nicht notwendig war und der Pokal vom Team Am Alten Fliess in die Höhe getreckt werden konnte.
Die B-Klasse tritt ausschließlich in der Nettowertung an. Hier setzte sich das Team Hamburg-Hittfeld mit 138 Nettopunkten vor dem Team Emstal mit 136 sowie vor der Spielgemeinschaft Schmitzhof / Hessen mit 134 Punkten knapp durch und feierten diesen Erfolg ausgiebig auf der langen Heimfahrt in Richtung Norden.
Die besten Einzelspieler der Klasse A waren im Brutto Oliver Bell (80 Schläge) aus dem GC Lärchenhof sowie im Netto Christoph Legerlotz (69 Nettoschläge) aus dem GC Bonn-Godesberg. In der Klasse B ließ sich der sichtlich euphorisierte Präsident des HLGC Hittfeld, Herbert Dürkop, für sein hervorragendes Spiel (38 Nettopunkte) ehren.
Bei der Siegerehrung, die GSG-Präsident Dr. Kai Daube mit seinem neuen Vize, Dr. Ralf Kuhlmann, durchführte, blieb bei diesen denkbar knappen und insgesamt sehr guten Ergebnissen die Spannung bis zuletzt sehr hoch. Neben den traditionellen GSG-Silberbechern und edlen Weinen für die Sieger erhielten die zweit- und drittplatzierten Teams gravierte Glasschalen als Erinnerungspreise. Zusätzlich konnten GSG-Utensilien als weitere Preise in Empfang genommen und bestaunt werden.
Ein großer Dank gilt dem Düsseldorfer GC und seinen Mitgliedern, welche uns ihren Platz für zweieinhalb Tage zur Verfügung gestellt haben. Auch wenn der Austragungsort für das kommende Jahr noch nicht feststeht ist eines schon heute klar: Der Düsseldorfer GC bleibt in der engen Wahl.
Klasse C + Masters im GC Hösel
VON JOCHEN VOGELS
Bessere Wettspielbedingungen hätten Klasse C und die Masters kaum vorfinden können: Hochsommerliches Wetter mit einer leichten Brise, der bestens vorbereitete Nordplatz im GC Hösel, stimmungsvoller Wildwechsel vor Tee 1 und ein lecker bestücktes Halfwayhaus für die Zwischenmahlzeit. Gut gelaunt traten 68 Spieler in 17 Teams an, wobei der GC Schloß Myllendonk gleich 2 komplette Teams ins Rennen schicken konnte. Es wurde von Blau gespielt, die Bälle hatten ordentlich Roll und kleine Tipps zur Spieltaktik von der Starterin Ann Baer am ersten Spieltag an Tee 1 sorgten für überwiegend gute Ergebnisse. Auch Doris Stoewenau und GSG-Präsidentengattin Jutta Daube begrüßten die Spieler herzlich, schickten sie gut gelaunt auf die Runde und nahmen sie später im Halfwayhäuschen mit Frikadellen, Currywurst, Kaffee und Kuchen sowie reichlich von VILSA gesponserten Kaltgetränken in Empfang.
Die Teilnehmer der Masters 75+ spielen traditionell nur eine Runde Einzelzählspiel nach Stableford. In diesem Jahr gaben sich im GC Hösel leider nur sechs Senioren die Ehre – mit von der Partie war auch Titelverteidiger Peter Ruppel (ETUF Golfriege). Wie erwartet ließ es sich der erfahrene Essener nicht nehmen, dank bester Platzkenntnis und guter Spielform auch in diesem Jahr die Masters für sich zu entscheiden. Mit sensationellen 43 Nettopunkten und damit 6 Punkten Vorsprung vor dem Frankfurter Jens Jeske sowie 11 Punkte vor seinem drittplatzierten Clubkamerad Jochen Swatek wird „Peter Ruppel“ ein zweites Mal auf den Pokal graviert.
Für die Teilnehmer der Klasse C stellten die Ergebnisse des ersten Spieltages zunächst einen Zwischenstand dar. Die Teamwertung wurde – wie üblich – im Vierball-Bestball-Modus nach Stableford gespielt, wobei das jeweils bessere Ergebnis in die Wertung kam. Tagessieger wurde das Team MGC Hagen/GC Essen-Heidhausen mit bemerkenswerten 45 Nettopunkten, knapp vor dem Team GC Mülheim a.d.R. mit 44 Punkten und dem Hamburger L&GC Hittfeld mit 43 Punkten.
Am 2. Wettspieltag ging es dann ab 9 Uhr morgens, mehr oder weniger gut ausgeschlafen, erneut auf die Runde – diesmal als vorgabewirksames Netto-Einzelzählspiel nach Stableford. Die jeweils besten 3 Netto-Ergebnisse innerhalb des Teams, zusammen mit dem Viererergebnis vom Vortag, ergeben die für die KEP-Wertung ausschlaggebende Kombi-Teamwertung. Bei den Spielern des Leaderflights wollte es im Einzel nicht so gut klappen und so rutschte das Team MGC Hagen/Essen Heidhausen auf Rang 10 ab. Die Mülheimer Eike Rüttgerodt, Dr. Jürgen Köther, Franz Rischka und Rolf Reincke hingegen lieferten solide Ergebnisse ab und erreichten als Team mit insgesamt 147 Punkten Rang 3. Fünf Punkte mehr in der Gesamtwertung reichten Julius Reichmann, Joachim Schmidt, Dr. Hartmut Last und Wilhelm Geiger als Team GC Augsburg und sicherten sich damit wie im Vorjahr den zweiten Platz.
Gewinner der Klasse C des Kurt-Engländer-Preises 2024 mit insgesamt 154 Punkten wurde Titelverteidiger Hamburger L&GC Hittfeld in der Besetzung Franz Nienborg, Dr. Hermann Krämer, Prof. Dr. Kurt Wolfsdorf und Jan Bonte. Nach einem kleinen aber folgenschweren Eingabefehler bei der Auswertung ließen sich zunächst allerdings die Augsburger als Sieger feiern. Nach berechtigtem Protest der Hamburger gelang es gerade noch rechtzeitig vor ihrer Abreise, ein etwas ungewöhnliches Siegerfoto mit dem Pokal aufzunehmen. Dank an die Augsburger, die nach kurzem Jubel den Pokal sportlich weiterreichten.
Mit 145 Nettopunkten teilten sich die beiden Myllendonker Teams den 4. Platz. Als bester Einzelspieler konnte sich Prof. Andreas Bogdanski vom GC Wideshauser Geest mit stolzen 41 Nettopunkten auszeichnen, dicht gefolgt von Peter Thelen vom GC Schloss Myllendonk und Julius Reichmann vom GC Augsburg mit jeweils 39 Nettopunkten. Nach der Siegerehrung durch den Regionalkapitän Nordrhein, Jochen Vogels, löste sich die Veranstaltung zügig auf, denn viele Spieler hatten noch eine lange Heimfahrt vor sich. Vielleicht auch hier in Hösel „auf ein Neues“ beim KEP 2025.
Der Nestorpreis für den Teilnehmer mit dem höchsten Lebensalter ging in diesem Jahr an Dr. Hermann Krämer aus dem Golf- und Landclub Hittfeld. Mit 89 Jahren spielte er jedoch mitnichten bei der Masterswertung, sondern zeigte insbesondere mit 35 Nettopunkten im Einzel der C-Klasse, dass er auch auf schwierigem Geläuf problemlos mit zum Teil deutlich jüngeren Mitspielern konkurrieren kann, Chapeaux!
Der sportliche Teil des Kurt Engländer Preises, das kann uneingeschränkt für beide Austragungsorte festgehalten werden, war wieder ein herrliches Event, das den Namen „Saisonhighlight“ mehr als verdient hat.
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