LÄNDERSPIEL SPANIEN 9. BIS 11. SEPTEMBER 2024

GASTFREUNDSCHAFT TRIFFT AUF SPORTLICHEN EHRGEIZ

Zum ersten Mal seit 2018 gab es wieder ein Zusammentreffen mit der spanischen Mannschaft auf deutschem Boden. Ein weiteres Novum im mittlerweile 15. Treffen mit den Spaniern: Die deutsche Mannschaft musste als Titelverteidiger versuchen, den Pokal im eigenen Land zu halten.

Beim Länderspiel zwischen Spanien und Deutschland wird traditionell großer Wert gelegt auf gelebte Freundschaft und Gastlichkeit. So hatten die Gastgeber mit tatkräftiger Unterstützung der lokalen GSG-Gruppe versucht, nicht nur einen renommierten und sportlich anspruchsvollen Golfplatz anzubieten, sondern auch ein Wohlfühlambiente. Beide Anliegen konnten erfolgreich umgesetzt werden. Der Golfplatz München Eichenried zeigte sich trotz der vorangegangenen Niederschläge in einem guten Zustand mit satten Fairways, hartnäckig klebrigem Semirough und pfeilschnellen Grüns. Auch der Wettergott war einigermaßen gnädig und verlegte die Regenfälle auf die Nachmittags- und Abendstunden, so dass alle Spieler weitestgehend trocken über die Runden kamen.

Die bayerische Gastlichkeit unterstützte in hervorragender Weise die zuvorkommende Bewirtung der Gäste. Die abendliche Geselligkeit motivierte auch die letzten begleitenden weiblichen Golfenthusiasten, sich der Damengruppe zum geführten Stadtbummel anzuschließen, anstatt eine weitere vorgesehene Runde Golf zu spielen. Sie wurden mit interessantem Wissen über die Historie Münchens und diversen Leckereien auf dem Viktualienmarkt belohnt.

Der spanische Kapitän Ignacio Acha hatte im Vorfeld alle Freunde mobilisiert, um eine starke Mannschaft aufbieten zu können, die den Pokal wieder zurück nach Spanien bringen sollte. Sein Team hatte sich stark verjüngt und die HCPIs bewegten sich überwiegend im niedrigen zweistelligen Bereich. Durch die ¾ Vorgabe hatten die meistens deutschen Spieler in den Matchplays einen oder zwei Schläge vor. Unglücklicherweise musste ein spanischer Spieler nach seiner Ankunft wegen eines medizinischen Notfalls in seiner Familie sofort umkehren. Ein entsprechender Ersatz war nur unkonventionell möglich. So trat gegen die 16 deutschen Spieler ein wohlgelauntes, aber sehr ehrgeiziges Team aus 15 spanischen Herren und einer spielstarken Dame an.

Der erste Spieltag mit den Vierern ging eindeutig zugunsten der spanischen Mannschaft aus. Nur ein deutsches Team konnte einen 3-Punkte-Sieg erringen. Am zweiten Tag traten unsere Gegner demzufolge zu den Einzeln mit entsprechend breiter Brust und einem Vorsprung von mehr als zehn Punkten an. Es wurde teils erbittert bis zum letzten Putt gekämpft, jeder gab sein Bestes und viele Spielergebnisse konnten im Vergleich zum Vortag gedreht werden. Aber… beide Mannschaften spielten überwiegend gutes Golf. Somit unterlagen die Deutschen auch am Einzelspieltag und mussten sich mit einem Gesamtergebnis von 49,5 zu 22,5 gegen die Spanier geschlagen geben.

Entsprechend enthusiastisch feierten die Gäste ihren Sieg, den sie sich, wie sie es mehrfach betonten, sehnlichst erwünscht hatten. Als sportlich faire Verlierer die Niederlage anzuerkennen und dem Besseren den Sieg zu gönnen, fiel den Gastgebern keineswegs schwer. Mit großem Hallo verabschiedeten sich die Spanier am Nachmittag des letzten Wettkampftages zu ihrem Rückflug nach Madrid. Alle freuen sich auf das nächste Aufeinandertreffen 2025 in Spanien. Der damit verbundenen großen sportlichen Herausforderung will sich das deutsche Team gerne stellen.

Klaus Wittkuhn