STOLZ AUF DEN 2. PLATZ
Im vergangenen Jahr wurde „Sir Archibald“ in Frankreich betreut. Die französischen Freunde haben ihn 2024 mit dem Plan in die Niederlande gebracht, ihn zu verteidigen und am Ende wieder mit zurück nach Frankreich zu nehmen. Die Kontrahenten Deutschland, Niederlande, Belgien, Luxemburg und Dänemark wollten dieses Vorhaben natürlich verhindern.
Mit großen Erwartungen reisten 72 Teilnehmer aus 6 Nationen Ende August nach Hilversum. Schon am Anreisetag sorgten die Niederländer für eine positive Einstimmung. Beim traditionellen Abendessen im Hotel Restaurant begrüßten sich viele Spieler, die sich bereits von einigen Spielen in den vergangenen Jahren kannten. Im Laufe des Abends stimmten sich die deutschen Spieler mit ihrem Kapitän, Dr. Ralf Kuhlmann vom HLGC Hittfeld, auf das gemeinsame Ziel ein: Nachdem im vergangenen Jahr nur 2 Punkte zu einem Sieg fehlten, sollte Sir Archibald wieder mit nach Deutschland reisen.
In der 12-köpfigen Mannschaft teeten 7 Spieler auf, die in den vergangenen Jahren bereits Erfahrung bei diesem interessanten europäischen Nationen-Vergleich sammeln konnten. Wenige Tage vor der Veranstaltung musste krankheitsbedingt ein Spieler ausgetauscht werden. Dankenswerter Weise verstärkte Dr. Wolfgang Schäfer aus Issum sprichwörtlich in der letzten Minute das Team.
Der prestigeträchtige Hilversumsche GC wurde 1895 gegründet und liegt in einem mit majestätischen Buchen ausgestatteten Parklandgelände. In den letzten Jahren wurde die im Kievitsdal gelegene Anlage vom Architekten Kyle Philips renoviert, wobei die ursprüngliche Landschaft und Aspekte des früheren Architekten Harry S. Colt so weit wie möglich erhalten blieben. 2019 konnte ein neues Clubhaus eingeweiht werden. Der Hilversumsche Golf Club war bereits 27 Mal Austragungsort des European Tour Events „The Dutch Open“.
Da einige der niederländischen Teilnehmer Mitglied in diesem Club sind bot es sich an, das Six-Nations-Tournament auf dieser flachen 18-Loch-Meisterschaftsanlage auszutragen. Vielfältige und komfortable Einrichtungen waren die perfekte Voraussetzung für ein anspruchsvolles, aber unvergessliches, Golfturnier. Während der Einspielrunde wurde allen Spielern klar, dass ein gutes Resultat für das Spiel nur mit guten Platzkenntnissen, speziell der Lage der weit verbreiteten Heidebüsche, war. Blinde Löcher und gut verteidigte Grüns kennzeichnen den Platz, was häufig den Einsatz provisorisch geschlagener Bälle empfahl.
Die Erfahrungen mit den internationalen Gepflogenheiten des Turniers haben in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass der Sieger des ersten Tages selten das Gesamtturnier gewinnt. Nicht so in diesem Jahr. Das französiche Team legte mit 272 Punkten einen fulminanten Start hin und lag am ersten Tag mit 17 Punkten vor Deutschland (255) und Luxemburg. Die Dänen erreichten mit 244 Punkten den 4. Platz.
Etwas deprimiert aber dennoch hoffnungsvoll starteten die deutschen Senioren in den 2. Spieltag. Das Ergebnis des 2. Tages platzierte Deutschland in der Tageswertung mit 264 Punkten sogar vor den Franzosen, die zusammen mit den Dänen, mit jeweils 263 Punkten, den zweiten Platz belegten. Im Aggregat über beide Spieltage behielt Frankreich jedoch die Nase vorn mit 16 Punkten Vorsprung vor Deutschland. Herbert Dürkop notierte an beiden Tagen jeweils 37 Punkte. Mit seinen 74 Schlägen war er zweitbester Spieler des Gesamtturniers, nur einen Schlag hinter dem besten Spieler aus Frankreich, der mit 75 Punkten den individuellen Sieg erreichte.
Nach dem Sieg gratulierte das deutsche Team den Franzosen herzlich und ließ „Sir Archibald“ zum wiederholen Male schweren Herzens nach Frankreich ziehen. Dennoch konnte Deutschland stolz auf seinen 2. Platz unter 6 Nationen sein!
Der Belgische Kapitän verkündete mit dem Royal Golf Club du Hainaut bei Mons den Austragungsort dieses Nationen-Cups für 2025, der für Ende September geplant ist.
Dr. Ralf Kuhlmann