Unsere allseits beliebte Serie „Golf & Kultur“ ging in der Region Nordrhein in die nächste Runde.
Am 25. April 2024 stand die Besichtigung des Museum Küppersmühle für Moderne Kunst (abgekürzt MKM) in Duisburg an.
Mehr als 20 interessierte Teilnehmer und Teilnehmerinnen fanden zusammen, um Einblicke in die Geschichte, die Architektur und die Kunstsammlung des MKM zu gewinnen. Aufgeteilt auf 2 Gruppen wurden wir von 2 fachkundigen Kunstvermittlerinnen begrüßt und anschließend in einem gut 90-minütigen Rundgang in die Geheimnisse dieses geschichtsträchtigen Bauwerkes eingeweiht.
In der Küppersmühle wurde seit 1860 Getreidekorn gemahlen. Im Jahr 1972 wurde die Küppersmühle aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt und fristete ein Dasein als Industrieruine. Anfang der 90-iger Jahre wurde der Abriss dieses Komplexes erwogen, wogegen aber diverse Bürgerinitiativen Protest einlegten. Es reifte der Plan, die ehemaligen Speichergebäude in einen modernen Kunstbau für zeitgenössische Malerei zu verwandeln. Die Stiftung für Kunst- und Kultur e.V. in Bonn konnte als Träger und zukünftiger Betreiber des Museums gewonnen werden. Die Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron, hierzulande auch bekannt für den Bau der Elbphilharmonie in Hamburg und der Allianz Arena in München, wurden mit der Neugestaltung der Küppersmühle beauftragt.
Unter Beibehaltung der denkmalgeschützten Backsteinfassade, wurden auf 3 Ebenen eine Abfolge großflächiger Ausstellungsräume mit einer Gesamtfläche von etwa 3000 qm geschaffen. Charakteristisch für die Räume sind die durchgängig bis zu 6 m hohen weißen Wände und der Boden aus grauem Basalt. So wurde ein einzigartiges Ambiente, insbesondere für großformatige Gemälde, geschaffen. Eröffnet wurde das MKM im Jahr 1999. Gezeigt werden konnte nun die private Sammlung des Unternehmers Hans Grothe, einem der bedeutendsten Kunstsammler für Deutsche Malerei der Nachkriegszeit.
Einige Jahre später wurde bereits über eine Vergrößerung der Ausstellungsflächen nachgedacht. Unter den Stichworten Pleiten, Pech und Pannen verzögerte sich dessen Realisierung aber um etliche weitere Jahre. Wiederum unter der Federführung von Herzog & de Meuron wurde der Erweiterungsbau nach 4 Jahren Bauzeit im Jahr 2021 fertiggestellt. Im Zuge dieses Baus wurden die historischen Silos freigelegt und eindrucksvoll in das Bauwerk integriert. Spektakulär sind auch die beiden Treppentürme, in deren Inneren sich die Besucher wie in einer gigantischen Skulptur fühlen. Mit einer Ausstellungsfläche von nunmehr rund 6100 qm beherbergt das MKM heute die Sammlung des Ehepaars Sylvia und Ulrich Ströher (Wella-Erben), die zu der wichtigsten und umfangreichsten Sammlung deutscher Kunst nach 1945 zählt. Daneben werden pro Jahr bis zu 4 Wechselausstellungen gezeigt.
Auf unserem Rundgang durch die mehr als 30 Räume des MKM konnten wir zahlreiche Meisterwerke bestaunen, u.a. von den Künstlern Lüpertz, Penck, Kiefer, Albers, Baumeister, Götz und nicht zuletzt Gerhard Richter. Unsere kompetenten Kunstvermittlerinnen haben uns dabei die jeweiligen Malerei-Richtungen und die sehr unterschiedlichen Malerei-Techniken näher erläutert. So haben wir alle viel gelernt und großartige Einblicke in die zeitgenössische Deutsche Malerei gewonnen.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum nicht weit entfernten Niederrheinischen Golfclub Duisburg, wo uns die Golfclub-Gastronomie mit ausgewählten Speisen und Getränken verwöhnte. In lockerer und entspannter Atmosphäre konnten wir uns über unsere Eindrücke von der Küppersmühle austauschen und über andere Themenfelder plaudern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Besuch der Küppersmühle sehr lohnend ist und in Kombination mit einem Rundgang durch den Duisburger Innenhafen auch als Tagesausflug genutzt werden kann.
Bericht von Jochen Vogels – Regionalkapitän Nordrhein
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