PGA Tour – Quo Vadis?

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Jeder interessierte Golfer verfolgt den mit harten Bandagen gekämpften Zweikampf zwischen der traditionellen PGA Tour und der 2022 gegründeten LIV-Tour.
Die LIV-Tour, mit dem saudischen Staatsfonds als Geldgeber, bietet hier regelmäßig sehr starke, sprich monetäre, Anreize, um besonders spiel- oder reichweitenstarke Spieler für sich zu gewinnen.

Zu Beginn noch häufig belächelt (Ab in die Wüste), muss mittlerweile jeder anerkennen, dass die Wachstumsgeschwindigkeit dieser alternativen Tourserie immens ist. Erst im vergangenen Jahr ist mit dem Spanier Jon Rahm einer der Stars der Szene unter vielen Nebengeräuschen gewechselt. Wer kann es ihm verübeln, wo der Wechsel doch gerüchteweise knapp 500 Millionen € in seine Kassen spült? Auch der Autor dieses Textes könnte auf einem solchen Kopfkissen gut schlafen…

Die LIV Tour beheimatet viele weitere Stars wie John Daly, Phil Mickelson oder Dustin Johnson, welche allesamt der traditionellen Pro Tour den Rücken gekehrt haben. Nun kann man dies gut oder schlecht finden, es zeigt in jedem Fall, dass die Monetarisierung auch in unserem Lieblingssport keine Grenzen kennt. Der interessierte Zuschauer wird aufgrund der erhöhten Anzahl an Wettspielen sicherlich gerne zum Bezahlabo eines renommierten Sport-TV Anbieters greifen. Anschauungsmaterial, um am eigenen Spiel zu arbeiten gibt es somit mehr als genug.

Interessant wird das neue Zweigestirn insbesondere in Hinblick auf die Nominierungskriterien für den Ryder Cup. Teamcaptain Rory McIllroy forderte im Dezember, dass die European Tour die Regeln ändern müsse, denn Jon Rahm möchte er zwingend in seinem Team haben. Erst vor wenigen Tagen sprach Luke Donald ein Machtwort und machte klar, dass die bestehenden Regeln gelten, was eine Nominierung der „Abtrünnigen“ quasi ausschließt.

Ein wahrer Golfkrimi, bei dem das letzte Kapitel sicherlich noch nicht geschrieben ist…

Jan Sippli